2021
25. Symposium on Privacy and Security
Donnerstag 2. September 2021, PH Zürich
 

Datenschutz und Sicherheit am Beginn einer neuen Ära?

Revidiertes Datenschutzrecht – die Auswirkungen in der Praxis
Cybersecurity – Fundament der digitalen Gesellschaft?
Europäisches Datenschutzrecht – wo steuert es hin?
Gesichtserkennung und Stimmanalyse – mit KI zur totalen Kontrolle

Nach den Datenschutzreformen auf europäischer Ebene hat nun auch der Bund eine Totalrevision seines Datenschutzgesetzes (DSG) verabschiedet, und in zahlreichen Kantonen ist eine Revision noch im Gange. Welche praktischen Auswirkungen haben die schweizerischen Reformen auf die Datenbearbeitungen in der Praxis? Und geben die neuen Bestimmungen die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der digitalen Gesellschaft?
Gleichzeitig nehmen die Zwischenfälle im Bereich der Cybersecurity rasant zu. Die bisherigen Bemühungen um angemessene organisatorische und technische Massnahmen genügen nicht mehr. Informationssicherheit ist zu einer immer anspruchsvolleren Aufgabe geworden. Welches sind die wirklichen Herausforderungen und wie ist ihnen zu begegnen? Wie sieht die Zukunft aus?
Stimmanalyse und Gesichtserkennung erobern den Heimbereich und immer mehr auch den öffentlichen Raum. Stehen wir mit diesen Technologien vor der totalen Kontrolle und Überwachung wie in China, oder können wir bei uns das Steuer noch herumreissen?
Das europäische Datenschutzrecht beeinflusst die Rechtsentwicklungen in der Schweiz erheblich. Wohin steuert das europäische Datenschutzrecht? Und welchen Spielraum hat die Schweiz bei der Übernahme des europäischen Datenschutzrechts?
Stehen wir bei Datenschutz und Sicherheit am Beginn einer neuen Ära? Das Symposium gibt Antworten und zeigt Entwicklungen auf.
Und zum Schluss präsentiert uns Jürg Halter, Schriftsteller und Spoken-Word-Artist, seine Überlegungen zu Daten und Demokratie, den gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung.

Das ausführliche Programm 2021

Programm 25. Symposium

09:15-12:30 Vormittagsprogramm

Begrüssung durch die Organisatoren

Grussadresse
Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Bern (Videobotschaft)

Grussadresse
Kathrin Arioli, Dr. iur., Staatsschreiberin des Kantons Zürich, verantwortlich für die Umsetzung der Strategie Digitale Verwaltung 2018-2023, Zürich

Wie bauen wir das Fundament der digitalen Gesellschaft?

Ueli Maurer, Professor für Informatik, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, Zürich
Wir bewegen uns wie selbstverständlich in einer zunehmend digitalen Gesellschaft. Was heute machbar ist, schien vor zwanzig Jahren noch unmöglich. Doch ist das, was wir tun, auch nachhaltig? Oder müssen wir uns am besten auf den Crash vorbereiten?

Panel: Was bewirkt das neue Datenschutzrecht in der Praxis …

… im privatrechtlichen Umfeld
Martin Steiger, Anwalt und Unternehmer für Recht im digitalen Raum, Zürich
Ursula Sury, Rechtsanwältin, Die Advokatur AG, Luzern
Florent Thouvenin, Professor an der Universität Zürich, Zürich
Moderation: Bruno Baeriswyl, Datenschutzexperte, Zürich
Die Einführung der DSGVO hat grosse Teile der Privatwirtschaft vor drei Jahren auf dem falschen Fuss erwischt. Nun hat auch die Schweiz ihr DSG totalrevidiert. Bringt es die schon lang ersehnte Rechtssicherheit für die Verantwortlichen und gibt es die richtigen Antworten auf die heutigen Herausforderungen? Was wird bei der Inkraftsetzung zu erwarten sein und wohin sollte die Entwicklung gehen?

… im öffentlich-rechtlichen Umfeld?
Dominika Blonski, Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich, Zürich
Astrid Epiney, Professorin und Rektorin an der Universität Fribourg, Fribourg
Franziska Sprecher, Professorin an der Universität Bern, Bern
Moderation: Beat Rudin, Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Stadt
Der Datenschutz im öffentlich-rechtlichen Umfeld konnte sich schon immer auf klare Grundsätze berufen. Doch die Datenbearbeitungen werden immer komplexer und die Anforderungen an die digitale Verwaltung immer höher (Stichworte «Cloud Computing» oder «Once only»). Stärken die neuen datenschutzrechtlichen Instrumente den Schutz der Privatsphäre der Bürger:innen oder beinhalten sie nur mehr Aufwand für die Verwaltung?

Zwischenbilanz
Bruno Baeriswyl und Beat Rudin

13:30-16:45 Nachmittagsprogramm

Gesichtserkennung und Stimmanalyse – Stand der Technik und Herausforderungen

Eva Wolfangel, Journalistin, Speakerin, 2018 Trägerin des European Science Writer of the Year Award
Gesichtserkennung und Stimmanalyse durch künstliche Intelligenz spielten sich lange vor allem im Hintergrund ab. Doch in den vergangenen Jahren sind smarte Sprachsysteme wie «Alexa» und «Siri» immer stärker in den privaten Bereich vorgedrungen, und Gesichtserkennung wird immer mehr zum Mittel für die Suche von Menschen in der On- und Offline-Welt. Was kann die Technologie schon und was sind die Gefahren dabei? Was sollten wir jetzt beachten, damit diese Fähigkeiten künstlicher Intelligenz für das Gute genutzt werden und Szenarien wie die totale Kontrolle und Überwachung verhindert werden?

Der Einfluss des europäischen Datenschutzrechts auf die Schweiz

Astrid Epiney, Prof. Dr. iur., Rektorin und Professorin an der Universität Fribourg, Fribourg
Das Datenschutzrecht in der Schweiz ist in mannigfacher Weise von der europäischen Rechtsentwicklung geprägt. Wohin steuert das europäische Datenschutzrecht? Wo haben wir einen eigenen Spielraum? Welche Formen der Übernahme des europäischen Datenschutzrechts gibt es und welche Rechtswirkungen haben sie in der Schweiz?

Cybersecurity – die wahren Herausforderungen

Kenny Paterson, Prof. Dr., Professor am Institut für Informationssicherheit, Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), Zürich
Die Bedrohungen im Bereich der Informationssicherheit nehmen laufend zu. Warum kann dieser «Teufelskreis» nicht durchbrochen werden? Welches sind die wirklichen Herausforderungen und wie ist ihnen zu begegnen? Wie sieht die Zukunft aus?

Carte blanche: Die schwindende Freiheit im 21. Jahrhundert

Jürg Halter, Schriftsteller, Spoken-Word-Artist und Speaker
Der Mensch wird durch die Digitalisierung nicht nur fortwährend gläserner, er wird durch sie auch zunehmend entmündigt. Wehren wir Menschen uns dagegen, bevor die Rechner das Zepter ganz übernommen haben? Ein Versuch über die schwindende Freiheit im 21. Jahrhundert.

Bilanz
Bruno Baeriswyl und Beat Rudin

 

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