2022
26. Symposium on Privacy and Security
Mittwoch 15. Juni 2022, PH Zürich
KI-Technologie, Cloud und Cybersecurity – Herausforderungen für den Datenschutz
KI im Arbeitsverhältnis und zur Stimm- und Gesichtserkennung
Cloud in der öffentlichen Verwaltung
Datenschutzrecht und Ethik
Die Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) steht erst am Anfang. Das Potential, das ihr zugeschrieben wird, scheint unendlich. Die gesellschaftlichen Herausforderungen sind aber riesig und zeichnen sich erst langsam ab. Erste Anwendungen im Arbeitsverhältnis oder bei der Stimm- und Gesichtserkennung weisen auf die Grenzen der Verlässlichkeit der Technologie und die Herausforderungen für deren Regulierung hin.
Der Schutz der Grundrechte muss auch die Leitlinie beim Einsatz von Cloud-Lösungen in der Verwaltung sein. Das Recht setzt der Verwaltung hier klare Grenzen, im Gegensatz zur Privatwirtschaft, wo mittels Einwilligung das Risiko auf die betroffenen Personen übertragen werden kann.
Grundwerte wie Autonomie und Selbstbestimmung prägen das Datenschutzrecht im liberalen Rechtsstaat. Ist das aktuelle Datenschutzrecht für die Gewährleistung dieser Grundwerte ausreichend, oder muss es mit ethischen Überlegungen ergänzt werden, oder soll die digitale Ethik das Datenschutzrecht ablösen, das mit der DSGVO vom Wertekanon auf die Compliance- Ebene reduziert wurde?
Heute stellt sich in der Praxis immer mehr die Frage, ob die Daten tatsächlich auch vor Missbrauch geschützt werden können. Die gezielten Angriffe auf Daten werden häufiger, und die Herausforderungen der Cybersecurity werden anspruchsvoller. Welche Risiken können wir wirklich eindämmen, und mit welchen Risiken müssen wir leben?
09:15-12:30 | Vormittagsprogramm |
Begrüssung durch die Organisatoren
Grussadresse
Esther Guyer, Präsidentin des Kantonsrats des Kantons Zürich, Zürich
Künstliche Intelligenz (KI) im Arbeitsverhältnis
Isabelle Wildhaber, Prof. Dr. iur., LL.M., Ordinaria für Privat- und Wirtschaftsrecht unter besonderer Berücksichtigung des Arbeitsrechts, Universität St. Gallen, St. Gallen
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Arbeitsverhältnis stellt grosse Herausforderungen in Bezug auf das Arbeits- und Datenschutzrecht dar. Wie ist die aktuelle Nutzung von HR Tools in Schweizer Unternehmen? Welches sind die datenschutzrechtlichen Fallstricke von KI im Arbeitsverhältnis und wie lassen sich diese bewältigen? Wie kann verhindert werden, dass KI zu Diskriminierung führt?
Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennung: Herausforderungen und Empfehlungen für die Praxis
Elisabeth Ehrensperger, Dr., Geschäftsführerin von TA-SWISS, Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung, Bern, und
Laetitia Ramelet, Dr., Projektleiterin, TA-SWISS, Bern
TA-SWISS hat die Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennung in verschiedenen Anwendungsbereichen untersucht. Welches sind die Erkenntnisse in Bezug auf den Einsatz dieser Technologien? Welche Handlungsempfehlungen ergeben sich?
Panel: Haben wir die Künstliche Intelligenz im Griff – oder ist es umgekehrt?
Dominika Blonski, Dr. iur., Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich, Zürich
Adrienne Fichter, Journalistin, Republik.ch und DNIP.ch, Zürich
Peter Grünenfelder, Dr. oec., Direktor, Avenir Suisse, Zürich
Moderation: Bruno Baeriswyl, Datenschutzexperte, Zürich
Das Potential, das der Künstlichen Intelligenz zugeschrieben wird, scheint unendlich. Doch die KI-Technologie ist vielen eine Blackbox. Wie sollen oder müssen wir mit KI-Technologien in unserer Gesellschaft umgehen?
Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI)
Adrian Lobe, Freier Journalist und Buchautor, Heidelberg, Deutschland
Künstliche Intelligenz dringt in immer mehr Bereiche des täglichen Lebens vor. Doch was macht die Technologie mit uns als Individuen und Gesellschaft? Welche Risiken bestehen? Können selbstlernende Systeme überhaupt reguliert werden? Und wenn ja – wie?
Zwischenbilanz
Bruno Baeriswyl und Beat Rudin
13:30-16:45 | Nachmittagsprogramm |
Cloud in der öffentlichen Verwaltung
Ueli Buri, Dr. iur., Datenschutzbeauftragter, Datenschutzaufsichtsstelle des Kantons Bern, Präsident von privatim, der Konferenz der schweizerischen Datenschutzbeauftragten, Bern
Von Beratern aus der Privatwirtschaft wird verbreitet, die Auslagerung von Datenbearbeitungen in die Cloud sei relativ einfach machbar. Doch wie steht es im öffentlichen Recht, wo die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger zu wahren sind?
Ethik und Datenschutz – wer hat Vorrang?
Stefan Brink, Dr. jur., Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit (LfDI) Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Ethik und Datenschutz haben unzweifelhaft Berührungspunkte. Doch wie stehen sie zueinander? Ethikkommissionen befinden über die Verwendung von Gesundheitsdaten, und nicht wenige Unternehmen geben sich ein einen Ethik-Kodex, der auch datenschutzrechtliche Fragen betrifft. Damit stellt sich die Frage: Ethik und Datenschutz – wer hat Vorrang?
Kaffeepause
Panel: Ethik und Datenschutz
Stefan Brink, Dr. jur., LfDI Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
David Rosenthal, VISCHER, Zürich
Franziska Sprecher, Professorin an der Universität Bern, Bern
Moderation: Dominika Blonski, Dr. iur., Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich, Zürich
Immer häufiger wird vorgeschlagen, dass Unternehmen eine eigene Datenethik entwickeln sollen. Wird «gefühlter» Datenschutz wichtiger als rechtlicher Datenschutz? Soll (und darf) Ethik anstelle des Datenschutzrechts treten?
Carte blanche: Cybersecurity – ein Thema, das alle betrifft
Florian Schütz, Delegierter des Bundes für Cybersicherheit, Bern
Die Digitalisierung durchdringt unser Leben zunehmend. Darum gewinnt auch die Cybersicherheit an Bedeutung. Vor welchen Risiken müssen wir uns schützen? Wo stehen wir in der Schweiz und welche strategischen Herausforderungen stellen sich noch? Welche Verantwortung tragen Behörden, Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft?
Schlusswort der Organisatoren
Apéro