2006
11. Symposium on Privacy and Security
13. September 2006, Swiss Re Centre for Global Dialogue, Rüschlikon
«Wenn die Chips selbständig werden – Die Gestaltung der Zukunft des allgegenwärtigen Computings»
Pervasive Computing - die Verselbständigung des Computers: Ein Schlagwort ist in aller Munde.
Pervasive Computing - die Verselbständigung des Computers: Ein Schlagwort ist in aller Munde. Fortschritte in der Miniaturisierung der Computer, in der Sensor- und in der Kommunikationstechnologie sowie in den Materialwissenschaften führen dazu, dass die Computer in Alltagsgegenständen – im Pullover, in der Eintrittskarte, in Verpackungen oder in Fahrzeugen - verschwinden, unsere Umwelt und uns immer feinfühliger wahrnehmen, sich ohne unser Zutun miteinander vernetzen und das, was sie wahrgenommen und getan haben, auch in Erinnerung behalten können.
Pervasive Computing ist eine Vision, eine Beschreibung, was aufgrund der technologischen Entwicklungen in Zukunft möglich sein könnte. In vielen Lebens- und Geschäftsbereichen entstehen Chancen für sinnvolle Anwendungen - das lange Zeit einzige Beispiel des «intelligenten Kühlschranks» hat glücklicherweise ausgedient. Es entsteht das Zukunftsbild einer angenehmen, unauffälligen Technologieunterstützung im Alltag, von mehr Sicherheit im Verkehr und in der Gesellschaft, von mehr Autonomie der Patientinnen und Patienten.
Gleichzeitig kommen auch offene Fragen und Risiken ins Blickfeld. Es wird etwa geltend gemacht, bei Pervasive Computing seien Haftungsfragen ungelöst (oder sogar unlösbar); es wird eingewendet, die informationelle Selbstbestimmung gehe vollends verloren, das Datenschutzrecht versage angesichts der allumfassenden Datenbearbeitungen; es wird vermutet, die Informationssicherheit sei angesichts der Vernetzung nicht zu gewährleisten, und schliesslich wird erkennbar, dass die Abhängigkeit von Infrastruktur zur kritischen Grösse werden kann.
Stimmt das alles wirklich?
Eines ist klar: Auf der abstrakten Ebene, auf der diese Fragen bisher meistens diskutiert wurden, können sie nicht beantwortet werden. Das Symposium on Privacy and Security 2006 widmet sich Pervasive Computing - aber konkreter. Anhand von ausgewählten Anwendungsbeispielen soll konkret geprüft werden, ob all diese Defizite wirklich bestehen. Ausgewiesene Fachleute vertiefen, was bisher blass oberflächlich angetippt wurde, und geben Antworten, mit denen sich auch etwas anfangen lässt. Eine professionell moderierte Paneldiskussion unter Beteiligung des Publikums rundet die Tagung schliesslich ab.